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Milben und Insekten

Typ I Allergien gegen Milben sind wichtiger und weiter verbreitet als bislang angenommen. Milben sind als potente Allergene bekannt und für eine relativ hohe Quote der allergischen Erkrankungen verantwortlich. Die klinischen Symptome der sogenannten “Scheunenallergie“ werden durch Vorratsmilben verursacht und drücken sich als Rhinitis (Heuschnupfen) und Atemwegsobstruktion aus.

Vorratsmilben sind bedeutende Schädlinge, die nicht nur im Staub von Heu und Getreideschobern vorkommen, sondern auch in beträchtlicher Anzahl im Hausstaub gefunden wurden. Im Scheunenstaub wurden verschiedene Spezies identifiziert, jedoch scheinen ACARUS SIRO und TYROPHAGUS PUTREUS zusammen mit LEPIDOGLYPHUS DESTRUCTOR klinisch die wichtigsten zu sein. Da sich die Milben von Pilzen in Heu und Getreide ernähren, können allergische Reaktionen ebenfalls durch Pilzsporen ausgelöst werden, ein Faktor, der in Betracht gezogen werden sollte. Bei entsprechender hoher relativer Luftfeuchtigkeit können fast das gesamte Getreide oder dessen Produkte mit Vorratsmilben befallen sein.

 

 

Dermatophagoides pteronyssinus (Hausstaubmilbe)

Dermatophagoides farinae (Staubmilbe)

Dermatophagoides microceras (Staubmilbe)

 

Die Dermatophagoiden, winzige, 300-400 µm großen Milbe, sind Kosmopoliten. Die erwachsenen Tiere dieser den Spinnen verwandten Familie besitzen 4 Beinpaare, die Larve nur 3. Als wesentliche Bestandteile des Hausstaubes (bis zu 3000 Einzelwesen pro 100 mg Staub) entwickeln sie sich vor allem in Bettzeug, Kissen und Teppichen wo sie die für ihre Fortpflanzung erforderlichen idealen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen vorfinden. Ihre Hauptnahrungsquelle sind Schimmel sowie menschliche und tierische Hautschuppen, die in unseren Wohnungen weit verbreitet sind. Diese Milben spielen bei Atemwegsallergien eine ausschlaggebende Rolle durch ihre Ausscheidungen, deren allergene Wirkung jetzt eindeutig bewiesen ist. Zwischen den genannten Spezies besteht eine deutliche Antigen-Gemeinschaft, durch die es zu einem hohen Prozentsatz an Kreuzreaktionen kommt.

 

Schimmelpilze und Hefen

Wie die Pollen gehören auch Schimmelpilze zu Stoffen, die in erster Linie für allergische Atemwegserkrankungen verantwortlich sind Rhinitis (Heuschnupfen), allergisches Asthma. Da sie zur Mikrofungus-Flora gehören, findet man sie in großen Mengen in der Natur auf Stoffen organischen Ursprungs (Pflanzen, Lebensmittel etc.). Die Sporen (als reproduktive Bestandteile des Pilzes) und manchmal das Myzel (vegetativer Teil des Pilzes), die leicht von der Luft fortgetragen werden, wirken allergen. Da die Klassifizierung der Pilze auf ihre Reproduktionsart beruht und die einzelnen in diesem Kapitel aufgeführten Arten zu unterschiedlichen biologischen Systemen gehören, wird man mühelos verstehen, daß die genaue Einteilung der Gruppe keine große Hilfe darstellt, um unwahrscheinliche oder ungesicherte Kreuzreaktionen zu beurteilen.

 

 

Cladosporium herbarum
Alternaria alternata
Diese beiden Vertreter der Schimmelpilze sind die häufigsten Auslöser einer Allergie. Da es in erster Linie “von außen“ kommende (extramuskulare) Schimmelpilze sind, hängt ihr Vorkommen in der Atmosphäre vom Wachstumszyklus der Pflanzen ab.

 

Penicillium notatum
Aspergillus fumigatus
Mucor racemosus
Diese drei Vertreter der Schimmelpilze sind im allgemeinen für ganzjährige allergische Symptome verantwortlich. Da ihre jahreszeitlich bedingte Außenvorkommen relativ gering sind, scheinen sie eine maßgebliche Rolle bei den “von innen“ kommenden (intramuralen) Allergien zu spielen. Hausstaub kann besonders reich an Sporen derartiger Schimmelpilze sein, vor allem in feuchten Wohnungen, wo sie optimale Wachstumsbedingungen vorfinden. Brot bildet ein ideales Medium für die Proliferation des Mucor; außerdem gibt es bestimmte Lebensmittel, denen man bei der Herstellung absichtlich Aspergillus oder Penicillium zusetzt (z.B. Käse). (Es sei noch darauf hingewiesen, daß Aspergillus die Ursache von Überempfindlichkeitserscheinungen vom Typ I (IgE), Typ II (IgG) oder Typ I + III sein kann).

 

Candida albicans
Candida albicans ist ein bei Menschen verbreiteter Schimmelpilz (man findet ihn bei 60 % aller Menschen im Mund). Allerdings ist er nur selten Ursache schwerer Infektionen. Viele Fälle einer Überempfindlichkeit vom Typ I wurden nachgewiesen, vor allem bei chronischer Urtikaria, bei Asthma und Heuschnupfen. Unter dem Gesichtspunkt seiner antigenen Zusammensetzung steht Candida albicans der Bierhefe nahe.

 

Bortrytis cinera
Bortrytis cinera kommt auf der ganzen Welt vor, tritt jedoch hauptsächlich in feuchten, temperierten und subtropischen Regionen auf. Es ist ein psychophiler Pilz, d. h. er ist kälteresistent. So sind Wachstum und Vermehrung in Vegetationen wärmerer Regionen weltweit möglich.Botrytis ist ein fakultativer Parasit einer breiten Pflanzenpalette – der sogenannte “ Grauschimmel“ von Trauben, Erdbeeren, Salat etc. Die Sporen werden in besonders hohen Mengen durch Regenschauer freigesetzt.

 

Helminthosporium halodes
Helminthosporium halodes wird als ein “ Universal-Dominant“ betrachtet und durch aerobiologische Untersuchungen weltweit gefunden. Er kommt häufig auf Gräsern und anderen Pflanzen, Erdreich und Textilien vor. Helminthosporium tritt saisonal auf, die Sporen werden an heißen, trockenen Tagen freigesetzt.

 

Fusarium moniliforme
Fusarium moniliforme ist ein sehr häufiger Erd-Schimmel, der in feuchten, weniger feuchten und tropischen Zonen auf der ganzen Welt vor. Er ist in kühleren Zonen mit Ausnahme von Gewächshäusern nicht so häufig anzutreffen. Fusarium kommt häufig als Schmarotzer bei Reis, Zuckerrohr, Mais und Sorghum vor. Er ist ein zersetzender Organismus und verursacht Fäulnis bei Bananen und anderen gelagerten Früchten. Die Sporen werden bei warmem, trockenen Wetter freigesetzt. Im Winter oder während Trockenperioden überlebt der Pilz im Erdreich oder in Pflanzenresten in einem Ruhestadium.

 

Stemphylium botryosum
Stemphylium botryosum ist ein Kosmopolit, der sehr häufig in warmen und subtropischen Regionen vorkommt. Er ist mit Alternaria sehr eng verwandt. Er wurde aus dem Erdreich und Schmutzwasser isoliert. Als typischer Samenschimmelpilz wurde über sein vorkommen bei Tomaten, Weizen und Gerste berichtet. Die Sporen werden nach einer Verringerung der relativen Feuchtigkeit durch das Licht in hoher Anzahl freigesetzt.

 

Rhizopus nigricans
Die Spezie Rhizopus nigricans ist der häufigste Schimmelpilz der Mucorales oder “ Nadel-Schimmel“. Rhizopus-Sporen kommen in der Außenluft nicht sehr häufig vor, können jedoch in sehr feuchten Innenräumen und der Umgebung von kompostierender Vegetation sehr zahlreich sein. Er wird häufig in Küchen auf gekochten Früchteresten gefunden. Er tritt auch als häufiger Verunreiniger von Laborkulturen auf. Er wächst auf unbehandelten Holzoberflächen und ist die Ursache von Holz-Arbeiter-Krankheiten in Sägewerken. Die Sporen werden bei heißem, trockenen Wetter abgegeben.

 

Aureobasidium pullulans
Aureobasidium pullulans ist ein sehr häufiger Blatt- und Erdreichorganismus, der überall zu allen Jahreszeiten vorkommt. Er wächst schnell zu Kolonien auf Papier, Holz und gestrichenen Oberflächen. In der Luft wird er nicht zu oft gefunden, da seine Sporen nicht leicht von den schleimigen Kolonien freigesetzt werden. Aureobasidium pullans ist ein häufiger Verunreiniger von Holz und Wasser in Saunen und Zubern, er ist ein aktiver Verursacher der Saunagängerkrankheit.
Phoma betae
Phoma sind sehr häufig Erd-Schimmel, die schwache oder beschädigte Pflanzen angreifen. Phoma wird oft von Kartoffeln isoliert. Im Haus wächst Phoma häufig auf feuchten Oberflächen. Es wurde beschrieben, daß er auf gestrichenen Wänden farbige Flecke, oft pink oder purpur, mit mehreren Zentimetern Durchmesser verursacht.

 

Epicoccum purpurascens
Epicoccum purpurascens zersetzt Pflanzen, Erdreich, Papier und Textilien. Sehr häufig kommt er auf sterbenden Pflanzensubstraten vor, wo eine üppige Sporenbildung beobachtet werden kann. Der Sporengehalt in der Atmosphäre zeigt hohe Konzentrationen von Epicoccum purpurascens bei ruhigem trockenen Wetter. Epicoccum purpurascens kommt weltweit vor.

 

Trichoderma viride
Trichoderma viride ist der weitest verbreitete Erd-Schimmel, der in zahlreichen verschiedenen geographischen Regionen isoliert wurde. Er kann auf anderen Schimmelpilzen wachsen und wird häufig auf gefällten Holz gefunden. Seine starke Zellaktivität ermöglicht Wachstum auf feuchtem Holz und Papier. Er wird auf Tapeten, Wandverkleidungen, in feuchten Wohnungen gefunden, ebenso wie in Küchen, wo er auf unglasierter Keramik wächst. Trichoderma viride kann bei der industriellen Kultivierung von Champignons Probleme verursachen, ebenso können auch Tulpenzwiebeln häufig infiziert werden.

 

Curvularia lunata
Curvularia lunata ist ein Pflanzenparasit, der häufiger in warmen Klimazonen vorkommt. Die Sporenbildung wird durch das Licht entscheidend unterstützt. Häufig wird er durch eine starke Kondien-Freisetzung verbreitet, die ein Maximum um die Mittagszeit erreicht.

 

Pityrosporum
Ustilago nuda/tritice
Brand, der auf Getreide- und Graspollen auftritt. Seine Sporen sind überall in der Atmosphäre zu finden. Er wird zur Familie der Basidiomyzeten gerechnet.

 

Cephalosporium acremonium
Ein im Erdreich zu findender Pilz der Familie Moniliacea. Mehrere Spezies werden als Quellmaterial für einige Antibiotika-Gruppen verwendet, sie bieten ein weites Spektrum an Penicillinose-resistenten Medikamenten ( auch Cephalexin, Cephaloridin, Cephalothin ).

 

Trichosporon pullulans
Trichosporen Species haben flugfähige Sporen und wird bei Sporenzählungen häufig gefunden.

 

Ulocladium chartarum
U.chartarum wird in Haus- und Matratzenstaub gefunden, zumeist in trockenem Klima oder in mit Klimaanlage ausgestatteten Räumen. Er ist verwandt mit Alternaria, Kreuzreaktivitätsreaktionen wurden nachgewiesen. Zusammen mit Alternaria und Stemphylium wird er als eines der am häufigsten auftretenden Schimmelpilzallergene in den USA bezeichnet.

 

Trichophyton rubrum
Dieser Schimmelpilz verursacht Hautinfektionen wie Dermatophytose und chronische Infektionen. Podiatristen wurden auf ihre Überempfindlichkeit auf Trichosporon Spezies untersucht, dabei wurden abnorm hohe IgE – Antikörperwerte auf Trichosporon gefunden.