Ihr Facharzt für Dermatologie in Düsseldorf

Operative Dermatologie

Aktinische Keratosen / Präkanzerosen

IMG_4105Bei Ihnen wurden aktinische Keratosen / Präkanzerosen auf der Haut festgestellt. Es handelt sich hier um verhornende, deshalb rauhe, schuppige, mehr oder weniger stark gerötete, linsen- bis pfenniggroße Bezirke in überwiegend lichtexponierten Arealen der Haut ( Kopf, insbesondere bei Glatzenträgern, Gesicht, Ohren, Handrücken, Brust, Schultern ). Diese Veränderungen sind ausschließlich sonnenbedingt und Folge einer übermäßigen Lichtstrahlenbelastung der Haut in diesem Areal im Laufe des Lebens. Häufig finden sich daher auf chronisch lichtgeschädigter Haut, die durch Pigmentverschiebungen, Äderchenbildung und verstärkte Falten- und Runzelbildung gekennzeichnet ist.Die Zellen der aktinischen Keratosen weisen im Mikroskop Veränderungen auf, wie man sie bei beginnenden bösartigen Hauttumoren ( Spinaliom = Stachelzellkrebs ) findet, allerdings quantitativ nicht in dieser Ausprägung. Sie verhalten sich zunächst biologisch gutartig, können aber nach mehreren Jahren in ein spinozelluläres Karzinom übergehen. Da sie nicht spontan rückbildungsfähig sind, ist eine Behandlung und vollständige Entfernung erforderlich.

THERAPIE:
Da die meisten aktinischen Keratosen relativ oberflächlich in der Haut sitzen, ist ein Herausschneiden in aller Regel nicht erforderlich. Gängige Behandlungsverfahren sind Curettage ( scharfer Löffel ), Kryo-Therapie (Vereisung ), Dermabrasio ( Schleifbehandlung ), elektrochirurgische Entfernung. Ein modernes Verfahren, das eine unsichtbare Abheilung ermöglicht, ist die Lasertherapie.

Zur Behandlung zahlreicher aktinischer Keratosen, insbesondere am Kopf bei Glatzenträgern gibt es eine neue kombinierte Behandlungsmethode. Es wird großflächig das lokale Zytostatikum 5-Fluoruracil ( Efudix Roche Salbe ) auf die befallenen Areale aufgetragen und gleichzeitig ein Retinoid – Präparat ( Roaccutan ) innerlich verabreicht. Das lokale Zytostatikum führt dabei zu einer Zerstörung der beginnend bösartig veränderten Zellen, das oral einzunehmende Retinoid – Präparat hat einen karzinoprotektiven ( vor Krebs schützenden ) Effekt, auch in niedriger Dosierung.

In der Regel wird dabei wie folgt vorgegangen:

Efudix Roche Salbe wird 2 x täglich auf die betreffenden Areale in dünner Schicht über drei bis vier Wochen bis zum Auftreten einer leicht nässenden Rötung.

Alternativ wird Efudix Roche Salbe für zehn bis vierzehn Tage unter einer sterilen Selbstklebefolie (Tegaderm ) angewendet, die alle zwei bis drei Tage gewechselt wird. Die Behandlung dauert hierbei nur zehn bis vierzehn Tage.

Gleichzeitig wird Roaccutan in niedriger Dosis oral gegeben ( 20 – 30mg pro Tag ).

Während und nach der Behandlung muß die Haut gut vor Licht geschützt werden. Für die Langzeitprophylaxe wird Ihnen ein spezielles Lichtschutzmittel rezeptiert.

Behandelt wird stets, bis eine leicht nässende Rötung auftritt. Anschließend wird mit einer beruhigenden Creme nachbehandelt. Ziel ist eine völlig glatte, einheitlich gefärbte Haut ohne tastbare Rauhigkeiten.
Eine Kontrolle des Befundes sollte einmal jährlich stattfinden.

 

 

 

Atypische Naevuszellnaevi

Weltweit ist in den letzten 20 Jahren eine dramatische Zunahme an Melanomen, dem schwarzen Hautkrebs, zu verzeichnen. An der Münchner Universitätshautklinik hat sich die Zahl der Melanompatienten von 1970 bis 1992 verzehnfacht. Zahlreiche Hinweise sprechen dafür, daß diese Zunahme in erster Linie mit der vermehrten Sonnenexposition der Menschen zusammenhängt. Auf der Haut jedes Menschen finden sich wenige oder viele, helle oder dunkle, erhabene oder flache Flecken oder Knötchen. Stehen diese nur aus dem Pigment Melanin, nennt man sie, wenn sie klein und dunkel sind „Lentigines“, wenn sie größer und hellbraun sind „Cafe – au- lait- Flecken“. Die meisten dieser pigmentierten Gebilde sind allerdings sogenannte Naevuszellnaevi ( Muttermale ), die aus veränderten Melanozyten (Pigmentzellen) bestehen. Je nach Lage dieser „ Naevuszellen“ erscheinen die Muttermale heller oder dunkler, bei sehr tiefer Lage auch bläulich ( sogenannte blaue Muttermale ). Bis zum 21. Lebensjahr, wenn das Längen- und Breitenwachstum des Körpers abgeschlossen ist, können neue Muttermale entstehen und bestehende Muttermale mitwachsen. Nach diesem Alter auftretende oder sich verändernde Muttermale sind stets mit Vorsicht zu betrachten.
Zahlreiche Daten sprechen dafür, daß manche Muttermale, die als „ atypische Naevi“ bezeichnet werden, eine statistisch erhöhte Wahrscheinlichkeit zeigen, sich zu bösartigen Melanomen umzuwandeln. Diese atypischen Muttermale können einzeln spontan auftreten, kommen aber öfter bei Familien gehäuft vor. Man spricht vom familiären dysplastischen Naevussyndrom. Diese Menschen haben häufig mehrere hundert Muttermale, wovon etliche „ atypisch“sind. Die Erkrankungswahrscheinlichkeit für ein Melanom ist gegenüber der Durchschnittsbevölkerung wesentlich erhöht.Woran ist ein atypisches Muttermal zu erkennen ?

Es gilt die „ ABCDE – Regel “:

A steht für Asymmetrie. Gutartige Muttermale sind in etwa rund und symmetrisch. Irreguläre Konfigurationen sind verdächtig.

B steht für Begrenzung. Diese sollte scharf sein. Unscharfe Randausläufer in einem sonst scharf begrenzten Muttermal sind verdächtig.

C steht für engl. Color ( Farbe ). Gutartige Muttermale enthalten in der Regel nur eine einheitliche Färbung. Mehrere Brauntöne, dunkelbraune oder schwärzliche Anteile in helleren Muttermalen und insbesondere weißliche oder rötliche Anteile sind verdächtig.

D steht für Durchmesser. Verdächtig sind Muttermale, die größer als 6mm sind. Bösartige Umwandlungen kommen allerdings auch schon bei kleineren Muttermalen vor.

E steht für Erhabenheit. Tastbare, erhabene Teile in sonst glatten Muttermalen sind, insbesondere diese Anteile schwärzlich oder rötlich sind oder gar nässen oder bluten, verdächtig.

Atypische Muttermale und Melanome sind, wenn sie nicht an versteckten Stellen, wie am behaarten Kopf, unter Nägeln, im Genital- oder Analbereich auftreten, der direkten Beobachtung leicht zugängig und damit mehr als jeder andere Tumor sehr früh zu diagnostizieren. Auf die frühe Diagnose kommt es aber bei diesem Tumor ganz besonders an, da er in Frühfällen eine Heilungsrate nach operativer Entfernung von nahezu 100% aufweist, die Prognose in späteren Stadien aber sehr schlecht ist.

Wenn bei einem Menschen ein oder mehrere Muttermale mit obigen Auffälligkeiten zu finden sind, dieser Mensch eventuell noch sehr zahlreiche Muttermale ( über 100 ) hat, sind regelmäßige Kontrollen aller Muttermale erforderlich. Besteht klinisch der Verdacht auf das Vorliegen von einem oder mehrerer dysplastischen Muttermalen, werden diese mit dem Auflichtmikroskop genauer untersucht, wobei bei 10-15-facher Vergrößerung die Pigmentnetzstruktur genau zu erkennen und zu beurteilen ist. Mit diesem Untersuchungsverfahren läßt sich mit 80-90 prozentiger Sicherheit beurteilen, ob ein Muttermal gut- oder bösartig ist. Verdächtige Muttermale werden in der Regel in Lokalanästhesie operativ entfernt und in ein Pathologisches Labor zur histologischen ( mikroskopischen ) Gewebeuntersuchung geschickt. Bestätigt sich der Verdacht des Vorliegens einer oder mehrerer dysplastischer Muttermale in der histologischen Untersuchung, sind folgende Vorsichtsmaßnahmen angezeigt:

  • Eventuell sind weitere suspekte Muttermale zu entfernen.
  • Meiden Sie, soweit möglich, intensive Besonnungen. Insbesondere Sonnenbrände müssen vermieden werden.
  • Jährliche Kontrollen sämtlicher Muttermale durch den Hautarzt sind empfehlenswert. Zwischen den Untersuchungen sollten Sie einmal monatlich Ihre Muttermale selbst anschauen und nach der ABCDE-Regel überprüfen. Sollte sich ein Muttermal zwischen den Untersuchungen verändern, zeigen Sie dieses bitte.

Während der Schwangerschaft werden Muttermale häufig dunkler. Auf der anderen Seite kommen während dieser hormonellen Umstellphasen vermehrt bösartige Umwandlungen von Muttermalen vor. Hier ist somit eine besonders sorgfältige und häufige Kontrolle erforderlich.

 

 

 

Basaliom

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient!

Bei Ihnen wurde ein Basaliom operativ entfernt. Bei diesem handelt es sich um den häufigsten Tumor der Haut. Die Erkrankungshäufigkeit schwankt, entsprechend der Intensität der Sonnenbestrahlung, zwischen 20 – 50 Erkrankungen im Jahr pro 100.000 Einwohner ( Nord-und Mitteleuropa ). Die Häufigkeit des Auftretens steigt mit zunehmendem Lebensalter. Basaliome vor dem 40. Lebensjahr sind selten. Der wichtigste entstehungsgeschichtliche Faktor für die Basaliome ist das UV-Licht.
Dazu kommt die genetische Veranlagung, die sich in einer besonderen UV-Empfindlichkeit manifestiert. Betroffen sind Menschen keltischen Typs mit sonnenempfindlicher Haut ( Typ I und Typ II ) mit blonden oder roten Haaren und blauen/blaugrünen Augen. Die Veranlagung führt alleine jedoch nicht zur Ausbildung eines Basalioms. Hinzu müssen auslösende Faktoren wie die chronische und übermäßige Sonnenbestrahlung oder Arsen und Röntgenstrahlen ( Bestrahlungen der Krebsbehandlung ). Von allen genannten Faktoren ist die Belastung durch Sonnenstrahlen der wichtigste. Über 90% der Basaliome finden sich in den der Sonne stark ausgesetzten Hautarealen ( Lichtterrassen ).

Basaliome findet man meist im sogenannten „ zentrofazialen “Bereich ( Gesichtsmitte ). 80% der Basaliome finden sich innerhalb der Verbindungslinie beider Mundwinkel zum unteren Ohransatz und dem Haaransatz im Stirnbeine. In absteigender Häufigkeit reihen sich die untere Gesichtsmitte, Ohrmuschel, der Bereich hinter den Ohren und die Kopfhaut ein. Nur 5% der Basaliome finden sich an Stamm und Extremitäten. Das beginnende Basaliom stellt sich entweder als stecknadelkopfgroßes, hautfarbenes, derbes Knötchen oder als hautfarbene Verhärtung dar, die sich klinisch von der gesunden Haut allenfalls durch den Tastbefund und dem Auftreten kleiner leicht vergrößerter Gefäße am Rand des befallenen Bereichs unterscheidet. Daraus entwickelt sich langsam ( Monate bis Jahre ) ein glasiger, hautfarbener, halbkugeliger Tumor mit kleinen Gefäßerweiterungen ( solides Basaliom ) oder ein zentral flacher bis eingesunkener sich nach außen ausbreitender Tumor mit einer perlschnurartigen Begrenzung ( vernarbtes Basaliom ). Weiterhin treten auch sklerodermieforme Basaliome auf, die häufig als fast vollkommen unauffällige Hautverhärtung wachsen. Diese sind besonders schwierig zu behandeln, da nur ein kleiner Teil des Tumors an der Hautoberfläche sichtbar ist ( Eisbergphänomen ). Unbehandelt kann das Basaliom die Haut, den Knorpel und den Knochen zerstören. Da sich die meisten Basaliome im Gesichtsbereich befinden, kann es hier zu schweren Entstellungen führen.

Basaliome zerstören nur die unmittelbare Umgebung
und setzen keine Zellen in andere Körperteile.

Die Therapie der Wahl ist die chirurgische Entfernung. Diese ermöglicht die optimale Beurteilung der Tumorschnittränder. Bei Inoperabilität können alternative Verfahren wie die Behandlung mit flüssigem Stickstoff, die Bestrahlung mit Röntgenstrahlen und bei sehr oberflächlichen Basaliomen mit dem Laser zum Einsatz kommen.

Die Prognose der Basaliome ist nach der Behandlung zu 95% der Fälle gut, da der Tumor nicht metastasiert ( keine Tochtergeschwülste setzt.). Da aber neue Basaliome auftreten können bzw. auch schon aus sehr kleinen in der Haut belassenen Tumorresten wieder ein neues Basaliom entstehen kann, ist eine Tumornachsorge sehr ratsam. Zu Ihrer Sicherheit wird Ihnen ein Nachsorgepaß ausgestellt, in dem die Untersuchungsintervalle festgehalten sind und basaliomverdächtige Hautveränderungen dokumentiert und wenn nötig entfernt werden.

Folgende Untersuchungsintervalle haben sich bewährt:

• In den ersten 2 Jahren nach der Operation vierteljährlich,

• vom 3. – 5. Jahr halbjährlich und danach jährliche Vorstellungen.

Falls Ihnen zwischen den Vorstellungen eine basaliomverdächtige Hautveränderung auffallen sollte, stellen sie sich bitte früher vor. Je kleiner der Tumor ist, desto besser kann man ihn behandeln.

 

 

 

Hypertrophe Narben und Keloide

(überschießende Narbenbildung )
Hypertrophe Narben und Keloide entstehen nach operativ oder traumatisch entstandenen Wunden, gelegentlich bei disponierten Personen aber auch spontan. Die am meisten gefährdeten Regionen sind die vordere Brustregion und die Schulteraußenseiten. Keloide und hypertrophe Narben können aber in allen Körperregionen auftreten. Nicht geklärt ist, warum nur einige Menschen mit überschießender Narbenbildung reagieren sowie manchmal bei ein- und demselben Menschen nur an ganz bestimmten Regionen auftreten, an anderen wiederum nicht.Hypertrophe Narben stellen rötliche Bindegewebswucherungen dar, die die Grenze der ursprünglichen chirurgischen oder Verletzungswunde nicht überschreiten. Keloide dagegen überschreiten diese Grenze und wachsen häufig mehrere Jahre weiter. Die ersten Zeichen einer wuchernden Narbenbildung zeigen sich üblicherweise zwischen der dritten und fünften Woche des Heilungsprozesses. Das Wachstum ist meist Anfangs in den ersten 6 Wochen rasch, danach dann langsamer. Eine spontane Rückbildung kommt gelegentlich vor, ist aber nicht die Regel. Als Faustregel kann gelten, daß eine hypertrophe Narbe, die sich innerhalb eines Jahres nicht zurückgebildet hat, sich ohne Therapie nicht zurückbildet.

Therapie:
Durch folgende Faktoren wird das Therapieergebnis bestimmt:

Lokalisation:  
Überschießende Narben im vorderen Brustbereich, an den Schultern und den Oberarmaußenseiten sind am schwierigsten zu behandeln. Keloide im Gesicht und an den Ohrläppchen ergeben oft die besten Resultate.

Größe der Narbe:
Die Rückfallrate ist nicht abhängig von der Größe der Narbe.

Alter der Narbe:
Frische, rote Keloide sprechen sehr viel besser an als alte, harte und weiße. Diese sind häufig besser zu excidieren, wobei nach der Entfernung in die Wundränder eine spezielle Kristallsuspension injiziert wird.

Keloide jucken häufig:
Durch Kratzen an den Keloiden werden kleine Mikroverletzungen gesetzt, die die Wachstumstendenz verstärken.

Einfluß der Schwangerschaft:
Hypertrophe Narben und Keloide haben die Tendenz, während der Schwangerschaft zu wachsen. Während der Schwangerschaft sollte eine Therapie nicht durchgeführt werden.

Therapieverfahren:

Frische Keloide:
Die beste Behandlung ist eine Kombination aus Vereisung mittels flüssigen Stickstoffs, einer Injektion einer verdünnten Corticoidkristallsuspension und der anschließenden Aufbringung einer speziellen Silikonfolie ( Epiderm ), die das Narbenwachstum hemmt. Die Narbenbehandlung sollte alle 4 Wochen wiederholt werden, die Silikonfolie sollte während 3-6 Monaten ständig, mindestens jedoch über Nacht getragen werden.

Ältere, harte Keloide  
können zunächst excidiert werden und die frische Narbe analog 1 behandelt werden.
Gelegentlich sind auch zusätzliche Maßnahmen, wie Kompressionsbehandlung oder Röntgenweichstrahltherapie erforderlich.

Das Ziel der Narbenbehandlung ist eine Abflachung und Erweichung der Narbe, zusätzlich eine Abblassung durch Verminderung der Gefäßbildung. Am Ende der Behandlung sollte die Narbe flach, glatt und hautfarben sein. Die Länge und Breite der Narbe ist nicht beeinflußbar.

 

 

 

Information für OP-Patienten

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
folgende wichtige Hinweise bitten wir Sie, vor Ihrer geplanten Operation zu beachten:

Die Operationen werden in örtlicher Betäubung vorgenommen. Diese hält etwa 1 ½ Stunden an, so daß der Wundschmerz nach der Operation nicht oder kaum gespürt wird. Schmerzmittel sind in der Regel nicht erforderlich.Zur Erzielung einer optimalen Wundheilung und einer kosmetisch unauffälligen Narbenbildung werden die Wundverschlüsse nach modernsten plastisch-chirurgischen Grundsätzen durchgeführt. In aller Regel verwenden wir intrakutane Nahttechniken mir resorbierbarem Nahtmaterial. Die Fäden werden innerhalb von 150 bis 180 Tagen abgebaut und müssen somit nicht gezogen werden. Die Hautoberfläche wird zusätzlich mit Klammerpflastern geklebt. Nach der Operation erhalten Sie einen Kompressionsverband, der 7-10 Tage liegen bleiben muß. Nach dieser Zeit entfernen wir den Verband und kontrollieren die Narbe.
Trotz sorgfältiger und modernster OP- und Nahttechnik hängt das kosmetische Ergebnis ganz wesentlich vom Verhalten des operierten Gewebes ab. Manche Menschen neigen zur Ausbildung von überschießendem Narbengewebe ( Keloid ), vor allem in bestimmten Körperregionen. Da die Keloidbildung durch mechanische Belastung, Wundinfektion und Sonnenbestrahlung gefördert wird, bitten wir Sie, die folgenden Empfehlungen zu beachten:

  • Bewegen Sie das operierte Areal bis zum Abnehmen des Verbandes ( 7-10 Tage ) möglichst wenig.
  • Vermeiden Sie ein Durchnässen des Verbandes, 8 Tage darf kein Wasser an die Wunde gelangen. Ab dem 4. Tag können Sie zu Duschen den Verband mit einem wasserdichten Folienpflaster abkleben. Die Dichtigkeit muß aber gewährleistet sein ( behaarte Areale rasieren ).
  • Manchmal sind zusätzliche Hautnähte mit Synthetik – Fäden erforderlich. Diese werden nach Lokalisation nach 5 bis 14 Tagen gezogen. Einen Tag nach dem Fädenziehen kann wieder Wasser an die Narbe gelangen.
  • Schützen Sie die frischen Narben 4-6 Wochen vor der Sonne ( Abdeckstift, Pflaster ).
  • Sollte sich – wider Erwarten – einmal Rötung oder Schmerzen im Bereich der Wunde einstellen, zeigen Sie uns diese bitte umgehend.
  • Zeigen Sie uns bitte auch die Narbe, wenn eine überschießende Narbenbildung entsteht.

 

 

 

Melanom

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient!

Bei Ihnen wurde ein Malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) operativ entfernt. Bei diesem handelt es sich um einen hochgradig bösartigen Tumor, der von den melaninbildenden (hautfarbstoffbildenden) Zellen (Melanozyten) ausgeht. Das Maligne Melanom metastasiert ( setzt Zellen in andere Teile des Körpers ) auf lymphogenem (über die Lymphbahnen) und hämatogenem (über die Blutbahn) Weg. Die Melanomzellen wandern rasch in die dünnwandigen Lymphgefäße der oberen Lederhaut und metastasieren ( streuen ) dadurch frühzeitig.
Die Erkrankungshäufigkeit der Malignen Melanome hat in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen. Je mehr man sich dem Äquator nähert, desto größer ist die Erkrankungshäufigkeit innerhalb der hellhäutigen Bevölkerung. Besonders hohe Zahlen werden von der hellhäutigen Bevölkerung Australiens berichtet. ( 20 Erkrankte pro 1000000 Einwohner pro Jahr ). Die asiatische und die schwarze Bevölkerung erkrankt nur ¼ bis 1/6 mal so häufig. Europäer entwickeln Melanome häufiger am Stamm und an den Extremitäten, während Afrikaner und Asiaten Melanome besonders im Bereich der wenig pigmentierten Areale wie Fußsohlen und Handinnenflächen sowie im Bereich der Schleimhäute entwickeln. Frauen sind fast doppelt so häufig wie Männer befallen. Vor der Pubertät tritt ein Malignes Melanom sehr selten auf. Nur 2% der Melanomerkrankten sind unter 20 Jahren. In der 3. Lebensdekade befinden sich ca. 10% der Erkrankten, zwischen dem 30 – 70. Lebensjahr ca. 80%.

Lichtempfindliche Haut ( Hauttyp I und II ) ist ein genetisch determinierter prädisponierter Faktor für die Entwicklung eines Malignen Melanoms. Darüber hinaus kommen ca. 10% der Melanome familiär gehäuft vor.

Risikofaktoren für die Entstehung eines Malignen Melanoms sind:

• Mehr als 50 Muttermale am ganzen Körper

• Rötlich – keltische Hautfarbe und rötliche Haare

• Blasige Sonnenbrandreaktion in Jugend und Kindheit

In 60% der Fälle entsteht ein Malignes Melanom aus einem seit Jahren bestehendem Muttermal. 20% aus einer weiteren Vorstufe des Melanoms ( lentigo maligna ) und 20% auf klinisch gesunder Haut.

Maligne Melanome sind in der Regel in Ihrer Farbintensität unterschiedliche, tiefbraune bis blauschwarze Tumoren. Durch verschieden schnelles Längen- und Höhenwachstum können Hautveränderungen auftreten wie oberflächliche Blutungen, Verkrustungen oder zum Teil narbige Veränderungen. Mitunter finden sich im Tumor weißliche Areale, selten ist ein Melanom völlig ohne Pigment. Die meisten Melanome befinden sich bevorzugt im Bereich des Rückens, der Brust und der Extremitäten. Lentigo – maligna – Melanome ( s.u. ) finden sich bevorzugt im Gesicht, an Hals, Armen und Unterschenkeln.

Vom klinischen Erscheinungsbild lassen sich folgende Melanomtypen unterscheiden:

Knotiges Melanom ( primär noduläres malignes Melanom )
Ca. 16% der Malignen Melanome in der kaukasischen Bevölkerung sind knotige Melanome. Sie entstehen entweder neu auf gesunder Haut oder aus einem Muttermal. Die bevorzugte Lokalisation sind Rücken, Brust und die Extremitäten. Der Altersgipfel liegt zwischen 20 und 40 Jahren. Die Krankenvorgeschichte ist in der Regel kurz ( Monate bis 2 Jahre ). Klinisch liegt meist ein brauner – blauschwarzer, meist glatter bis höckeriger oder auch zerfallender Knoten mit Blutungsneigung vor. Das knotige Melanom wächst rasch in die Tiefe und hat somit die schlechteste Prognose von allen Melanomformen.

 

Oberflächlich ausbreitendes Melanom
( Superfiziell spreitendes malignes Melanom )
Der Anteil der superfiziell spreitenden Melanome im hellhäutigen Krankengut beträgt ca. 70%. Die bevorzugten Lokalisationen sind wie beim knotigen Melanom der Rücken, die Brust und die Extremitäten. Der Altersgipfel liegt zwischen 40 und 60 Jahren. Das superfiziell spreitende Melanom zeichnet sich durch relativ langes Wachstum in horizontaler Richtung aus. Aus diesem Grund findet man bei diesem Melanomtyp mitunter auch Formen, die die Basalmembran der Haut noch nicht durchbrochen haben und daher nicht metastasieren ( Melanoma in situ ). Ein im Frühstadium erkanntes superfiziell spreitendes Melanom hat eine relativ gute Prognose. Klinisch sieht man einen flachen Tumor, der von weißgrau über rosa bis blauschwarz pigmentiert sein kann. Vereinzelt können auch knotige Areale auftreten.

Lentigo – maligna – Melanome
Etwa 5% der Melanome sind Lentigo- maligna- Melanome. Das LMM entwickelt sich auf dem Boden einer Melanosis praeblastomatosa Dubreuilh ( Lentigo maligna ). Diese kann Jahre bis Jahrzehnte als Vorstufe bestehen, bevor sie in die bösartige Wachstumsform übergeht. Die bevorzugte Lokalisation sind die sonnenexponierten Areale der Haut ( Gesicht, Hals, Hände, Arme und Unterschenkel ). Die meisten Patienten sind über 60 Jahre alt. Man sieht einen flachen relativ großen Herd von 2 -6 cm Größe. Die Farbe variiert von schwarze Knötchen, in denen das Tiefenwachstum stattfindet.

Akrolentiginöses Melanom ( Akral lokalisiertes Melanom )
Ein kleiner Prozentsatz der Melanome entwickelt sich primär im Bereich der Finger und Zehen, der Handinnenflächen und Fußsohlen oder im Bereich der Schleimhäute und Übergangsschleimhäute. Diese Melanome zählen zu der Gruppe der akrolentiginösen Melanomen. Bei dunkelhäutigen oder orientalischen Völkern ist dies der häufigste Melanomtyp. Die ALM können im Bereich der Mund-, Genital-, Anal- und Darmschleimhaut vorkommen und werden wegen der häufig unzugänglichen Lokalisation meist erst in einem späten Tumorstadium diagnostiziert. Es finden sich flache, zum Teil unscharf begrenzte Flecken in den Farbschattierungen hellbraun bis schwarz. In den dunklen Arealen können bereits knotige Veränderungen auftreten, die je nach Lokalisation durch mechanische Belastung zur Blutung neigen. Sie können im Bereich des Nagelbettes zunächst als unter dem Nagel befindliche Verfärbung imponieren und durch eine Nagelwachstumsstörung auffallen. Weiterhin gibt es noch sehr seltene Sonderformen wie das Amelanotische Melanom, das kein Pigment bilden kann und daher hautfarben erscheint sowie das Aderhautmelanom des Auges. Die Therapie der Wahl ist die chirurgische Entfernung des Melanoms mit einem festgelegten Sicherheitsabstand, der abhängig ist von der Eindringtiefe des Melanoms und dem Melanomtyp und von 1 cm bis 3 cm variiert. Da das Melanom noch lange nach der Entfernung des Primärtumors metastasieren kann sind Kontrolluntersuchungen in einem festgelegten Abstand besonders wichtig, um neu auftretende Melanome oder Metastasen rechtzeitig zu erkennen und zu entfernen.

Zu Ihrer Sicherheit wird Ihnen ein Nachsorgepaß ausgestellt, in dem die Untersuchungsintervalle festgelegt und alle melanomverdächtigen Hautveränderungen dokumentiert werden.

Folgende Untersuchungsintervalle haben sich bewährt:

• In den ersten 2 Jahren nach der Operation vierteljährlich,

• vom 3.-5. Jahr halbjährlich und danach jährliche Vorstellungen.

Falls Ihnen zwischen den Vorstellungen eine melanomverdächtige Hautveränderung auffallen sollte, stellen Sie sich bitte früher vor. Je früher ein Melanom entdeckt wird desto besser sind die Behandlungschancen und die Prognose.

 

 

 

Spinaliom

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient!

Bei Ihnen wurde ein Spinaliom ( spinocelluläres Carcinom ) operativ entfernt. Bei diesem handelt es sich um einen Tumor, der sowohl zerstörend wachsen kann, als auch lymphogen und hämatogen metastasiert. Im Bereich der Schleimhäute und Übergangsschleimhäute ist das Spinaliom der am häufigsten vorkommende bösartige Tumor. Im Bereich der Haut findet man ca. zehnmal häufiger Basaliome als Spinaliome, im Bereich der Übergangsschleimhäute ( Lippe, Genital ) fast ausschließlich Spinaliome und im Bereich der Schleimhäute Spinaliome. Die Erkrankungshäufigkeit im Jahr liegt in Mitteleuropa zwischen 6 ( Frauen ) und 12 ( Männer ) pro 100.000 Einwohner; in sonnenreichen Ländern steigt sie auf 30 ( Texas ) und 50 ( Australien ) pro 100.000 weißer Einwohner. Besonders gefährdet sind nordische und irische Rassen, Menschen mit wenig oder schwer pigmentierter Haut, mit blonden und rötlichen Haaren und blauen / blaugrünen Augen ( Kelten ). Die Erythroplasia Querat kommt nur im Schleimhautbereich vor ( weibliches und männliches Genital, Analbereich und Mundschleimhaut ). Klinisch ist ein meist einzeln vorkommender, scharf begrenzter, hochroter, leicht verletzbarer Herd erkennbar.

Spinaliome entwickeln sich zunächst als wenig auffällige, fest und breit aufsitzende, hautfarbene bis bräunliche, zum Teil verhornende, wenig erhabene Hauterscheinungen. In der Umgebung des Spinalioms tritt eine Entzündungsreaktion auf, die sich beim Wachstum über die Hautoberfläche noch verstärkt. Die Tumore sind nicht schmerzhaft, von gelbbrauner Farbe und leicht verletzlich. Zum Teil zerfallen sie an der Spitze und mitunter lassen sich gelbliche Hornmassen entleeren. Die Spinaliome können als Lippenkarzinom, Zungenkarzinom, Karzinome des weiblichen und männlichen Genitales und als Karzinome der Anal- und Perianalregion auftreten. Bei der Therapie steht die Entfernung des Tumors weit im gesunden Gewebe im Vordergrund. Sollte diese nicht möglich sein kann eine Radiotherapie in Erwägung gezogen werden. Die 5 Jahres-Heilungsquote bei Spinaliomen der Haut beträgt 80% und ist vom Sitz des Spinalioms und der Größe und Eindringtiefe abhängig. Weiterhin sind für die Prognose regelmäßige Kontrolluntersuchungen von wichtiger Bedeutung, da Spinaliome sowohl an der ursprünglichen Stelle als auch an neuer Lokalisation auftreten können und in einigen Fällen Tochterzellen in andere Körperteile setzten ( Metastasen ).

Zu Ihrer Sicherheit wird Ihnen ein Nachsorgepaß ausgestellt, in dem die Untersuchungsintervalle festgehalten sind und spinaliomverdächtige Hautveränderungen dokumentiert und wenn nötig entfernt werden.

Folgende Untersuchungsintervalle haben sich bewährt:

In den ersten 2 Jahren nach der Operation vierteljährlich, vom 3.-5. Jahr halbjährlich und danach jährliche Vorstellungen.

Falls Ihnen zwischen den Vorstellungen eine spinaliomverdächtige Hautveränderung auffallen sollte, stellen Sie sich bitte früher vor. Je kleiner der Tumor ist, desto besser kann man ihn behandeln.

 

 

 

Warzen

Was sind Warzen?
Warzen sind Virusinfektionen mit sog. HPV ( Human Papilloma Virus ). Diese werden von Mensch zu Mensch selten auch von Tier zu Mensch ( Haustiere, Rinder ) über direkten Kontakt übertragen. Die Inkubationszeit beträgt 4 Wochen bis mehrere Monate. Selbstinfektionen ( z.B. durch Kratzen an Warzen ) sind häufig. Nicht jeder Mensch ist gleich empfänglich für Warzeninfektionen. Menschen mit abgeschwächtem Immunsystem ( Chronische Erkrankungen etc. ) Kinder und Personen mit Durchblutungsstörungen der Extremitäten sind besonders anfällig. Je nach Lokalisation wachsen die Warzen sehr unterschiedlich, z.B. als vulgäre ( gewöhnliche ) Warzen an den Händen und am Rumpf, als Dornwarzen an den Fußsohlen, als Feigwarzen an Schleimhäuten, als Fadenwarzen im Gesicht oder als Mosaikwarzen bei Ausbildung ganzer Warzenbeete.

Wie werden Warzen behandelt?
Es gibt zahlreiche mehr oder weniger erfolgreiche Methoden, um Warzen zu beseitigen. Es müssen grundsätzlich 3 Ziele erreicht werden:

• Die Warzen müssen entfernt werden.

• Die infektiösen Warzenviren müssen abgetötet werden.

• Das Wiederauftreten und die erneute Infektion mit Warzenviren müssen verhindert werden.

Folgende Methoden sind derzeit die erfolgversprechendsten:

LASERTHERAPIE
Hier werden zunächst die Hornmassen elektrisch und mittels Schere oder Skalpell abgetragen und anschließend die Warzenbasis gelasert. Das Verfahren ist sehr schonend, wird in örtlicher Betäubung durchgeführt und führt am seltensten zu Rückfällen.

KERATOYSE
Bei diesem Verfahren werden Warzen jeweils 4-5 Tage mit einem speziellen Warzenpflaster aufgeweicht und anschließend mit einem Hornhauthobel abgehobelt. Es muß gehobelt werden, bis zum beginnenden Schmerz, es sollte aber nicht bluten. Ergänzt werden kann das Verfahren durch das Auftragen bestimmter virusabtötender Medikamente ( Solo-Derman, Verrumal,Duofilm ua. ) nach dem Abhobeln. Die ganze Prozedur wird solange wiederholt, bis die Warzen verschwunden sind. Wenn Ihnen spezielle „ Warzensalbe “rezeptiert wurde, sollte diese 10 Tage lang 2mal täglich aufgetragen werden, nachdem zuvor 4 Tage lang mit dem Warzenpflaster ( Guttaplast ) aufgeweicht und anschließend die aufgeweichten Hornmassen abgehobelt wurden ( 4 u. 10-Therapie ). Auch diese Prozedur muß mehrfach wiederholt werden.

KRYOTHERAPIE
Die Vereisungsbehandlung ist sehr schmerzhaft und wird von uns daher nur noch ergänzend zu anderen Verfahren angewendet.

BEGLEITTHERAPIE
Die sog. Milieufaktoren, die das Angehen der Warzenvirusinfektion begünstigen, müssen beseitigt werden. Da Warzen am besten in kalter feuchter Haut anwachsen, müssen insbesondere Füße trocken gelegt werden ( Fußpuder, schweißhemmende Medikamente, Salbeitee und Fußbäder ). Die Durchblutung kann durch Kneipp’sche Anwendungen ( 3-5mal im Wechsel aufsteigenden Warmduschen/Fußbädern ) und kalten Duschen/Fußbädern ( 5Sec., immer kalt aufhören ) angeregt werden. Tragen Sie im Winter warme Socken, auch nachts, und Handschuhe. Wenn die Immunabwehr ungenügend ist ( diese wird in Verdachtsfällen bei uns überprüft ), kann diese durch bestimmte, teilweise homöopathische/pflanzliche Medikamente gestärkt werden.

Zur Prophylaxe sollten in allen öffentlichen Naßzonen ( Schwimmbäder, Sauna, Hotelbäder ) Badeschuhe getragen werden. Füße stets gut abtrocknen und trocken halten. Die Warzen müssen stets bei allen betroffenen Familienangehörigen gleichzeitig behandelt werden, sonst droht eine Ping-Pong-Infektion. Maßnahmen wie „Besprechen“ und „Schneckensaft“ etc. wirken manchmal bei Kindern.